Selbstverständlich haben wir uns für den heutigen Tag die Hauptattraktionen aufbewahrt,
denn heute sind wir von früh bis am Abend in Venedig. Zuvor im Hotel stellen wir noch vor
dem Frühstück fest, dass wir ein Ameisenproblem am Zimmer haben. Die haben sich über
unsere Hustenzuckerl hergemacht. Aber das Zimmer war schnell gewechselt und über das
Neue können wir uns nicht beschweren. Das Frühstück war grundsätzlich gut, aber etwas
eigenartig. Obwohl es ein Buffet war, wurden wir beim Buffet bedient. Das sind bestimmt
neue Corona-Regelungen. Der Verlängerte schmeckte wie der Instant-Kaffee am Zimmer,
der Espresso jedoch war deutlich besser. Bei der Rezeption holen wir uns zuerst ein 24h
Transport-Ticket um auch mit dem Vaporetto unterwegs sein zu können und dann fahren wir
mit dem Bus auf die Insel. Beim Piazzale Roma angekommen suchen wir die Vaporetto
Linie Nummer 1, mit der wir den gesamten Canal Grande bis zur Station San Marco
abfahren. Die Fassaden der umliegenden Gebäude sind schon sehr beeindruckend.
Angekommen an der Station San Marco suchen wir selbstverständlich den Markusplatz.
Unsere erste Sehenswürdigkeit hier ist der Dogenpalast, der vom Pier aus sofort
heraussticht. Auch die zwei großen Säulen von der Piazetta sind nicht zu übersehen. Da wir
sehr bald am Vormittag hier angekommen sind, sind nicht viele Touristen unterwegs, was für
uns natürlich sehr gut ist. Gleich nachdem wir den Dogenpalast betrachtet haben, fahren wir
mit dem Lift der Campanile hinauf, um Venedig von oben zu betrachten. Erstaunlich wie
groß und eng diese Insel ist. Leider ist der Preis, wie überall in Venedig, sehr gesalzen.
Nachdem wir im Turm waren, sehen wir uns den Markusplatz mit der Basilica di San
Marco an, wenn auch nur von außen. Aber faszinierend ist diese auch so. Einzig die ganzen
Touristen-Verkaufsstandl stören extrem, das sie sehr nahe an den jeweiligen
Sehenswürdigkeiten aufgestellt sind. Nachdem wir den Reiseführer über diese ganzen
Gebäude befragt haben, sehen wir uns noch die Ponte dei Sospiri an. Nicht weil diese sehr
sehenswürdig ist, aber damit wir sie gesehen haben. Vom Markusplatz aus spazieren wir
dann Richtung Osten durch die Gassen und kommen so bei vielen schnöseligen Geschäften
vorbei. In manchen stehen 1 Verkäufer und 2 Securitys. Ich denke, in solchen Läden geht
man besser nicht hinein. Bei der Chiesa di Santa Maria del Giglio schlendern wir vorbei,
kommen auch beim Teatro La Fenice vorbei und halten eigentlich erst beim Campo Sant
Angelo an um uns um ein Restaurant umzusehen. Der Plan wäre das Ristorante Rosa
Rossa gewesen, aber aufgrund zu hoher Preise gehen wir in den Laden gegenüber – in die
Pizzeria Ristorante Al Vaporetto – eine Pizza und eine gehaltvolle Suppe essen. Hier ist auch
die erste Möglichkeit heute, um uns aufzuwärmen. Immerhin hat es kalte 8°C und irgendwie
frieren wir dauerhaft. Nach der Stärkung marschieren wir über den Campo Manin, den
Campo San Luca, bei der Chiesa di San Salvador vorbei bis zur Rialtobrücke. Auch heute
sind wir für den Fischmarkt zu spät dran, aber einen Tag haben wir noch Zeit, um diesen zu
besuchen. Also geht es weiter durch die Gassen, bis wir zum Haus des Marco Polo
ankommen. Etwas überrascht sind wir, als wir lediglich ein Schild über der Türe sehen,
jedoch sonst nichts besonderes und auch keine Touristen. Jetzt brauchen wir dringend einen
Kaffee, welchen wir uns in der Bar Ai Miracoli – wahrscheinlich nach der Wunderschönen
Kirche Chiesa di Santa Maria dei Miracoli benannt – gönnen. Durch die Gassen von
Castello geht es weiter zur Basilica dei Santi Giovanni e Paolo. Diese Kirche ist so
riesengroß, dass wir sie gerade noch mit unserem Weitwinkelobjektiv einfangen können.
Man meint fast, dass sie zu den größten der Welt gehören müsste, aber das täuscht
scheinbar. Nachdem wir den Platz und die Kirche bewundert haben, steht die nächste
Sehenswürdigkeit am Programm, die Libreria Acqua Alta. Eine vom Hochwasser zum Teil
mitgenommene Bibliothek. Im Hinterhof kann man sogar auf einer Büchertreppe
herumgehen. Scheinbar ist das ein Geheimtipp, denn die steht nicht im Reiseführer. Nach
dieser tollen Erfahrung in der Bücherei meldet sich schon Ruth‘s Magen. Also gehen wir ins
Restaurant Rossopomodoro essen – wieder einmal. Unser letzter Plan für heute wäre das
Museo Correr, da wir beim Weggehen gelesen hatten, dass es bis 22:00 offen hätte. Leider
hat sich das als falsch herausgestellt und es sollte doch um 17:00 schließen. 50€ für 1h
Museum ist dann doch zu teuer, sodass wir unseren Plan ändern. Die Sonne ist nun doch
noch rausgekommen und der Markusplatz wird nun doch noch richtig spannend. Immerhin
steht das sogar im Reiseführer, dass der Platz bei wechselnden Wetter anders wirkt. Auch
ein Kaffee in einer Arr Orangerie im Kaffee Illy neben dem Pier, stärkt uns für unseren
bevorstehenden Abend. Wir fahren mit der Vaporetto 4.2 über die umliegende Insel
Giudecca und den Hafen, sowie der Piazzale Roma bis zum jüdischen Ghetto, der im
Stadtteil Cannaregio liegt. Dort verbringen wir noch die letzten paar Momente bis zum
Sonnenuntergang. Danach geht es zurück zum Busbahnhof und mit der Linie 5 wieder ins
Hotel, wo wir uns endlich wieder richtig wärmen können. Es war ein recht anstrengender
Tag, aber wir haben dafür sehr viel gesehen und auch sehr viel gegessen…